Die vierte Phase der Seroprävalenzstudie begann

Im Mai führt die Abteilung für Bevölkerungsepidemiologie der Abteilung für Primärmedizin des Universitätsspitals Genf (HUG) einen neuen Teil ihrer Seroprävalenzstudie durch, die sie zu Beginn der Pandemie begonnen hat. Durch die erneute Bewertung des Anteils der Bevölkerung, der Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus (verantwortlich für die Krankheit COVID-19) entwickelt hat, soll ein aktuelles Bild der kollektiven Immunität in Genf gewonnen werden.
Nach mehr als zwei Jahren Pandemie leben wir derzeit in einem Umfeld, in dem die Gesundheitskrise überwunden ist. Trotzdem ist das Virus noch nicht verschwunden und die Rolle der Wissenschaftler besteht darin, seine Entwicklung und Ausbreitung in der Bevölkerung weiterhin aufmerksam zu verfolgen. Ebenso wie der aktuelle Stand der kollektiven Immunität sind auch andere Schlüsselinformationen noch unbekannt: unter anderem der Anteil der Menschen, deren Antikörperspiegel sinkt, oder auch der Anteil der Menschen, die noch nie mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Ein besseres Verständnis dieses Virus und seiner Varianten wird dazu beitragen, die Strategien für die öffentliche Gesundheit zu lenken.
Für diese neue Phase der Seroprävalenzstudie wurden Tausende Genferinnen und Genfer nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, entweder aus dem Register des kantonalen Amtes für Bevölkerung und Migration oder aus den Teilnehmern unserer früheren Seroprävalenzerhebungen. Wenn sie mit der Teilnahme einverstanden sind, werden die ausgewählten Personen gebeten, einen serologischen Test durch Blutentnahme durchzuführen und einen Fragebogen auszufüllen (in den meisten Fällen direkt online auf der digitalen und sicheren Plattform Specchio-COVID19). Jede ausgewählte Person kann in die Studie aufgenommen werden, unabhängig von ihrem Impfstatus und unabhängig davon, ob sie bereits in der Vergangenheit positiv auf COVID-19 getestet wurde oder nicht. Personen, die an dieser Seroprävalenzstudie teilnehmen, werden auch eingeladen, sich der Specchio-COVID19-Nachfolgestudie anzuschließen.
Alle Teams der Abteilung für Bevölkerungsepidemiologie sind daher in diesem Frühjahr in mehreren Genfer Gemeinden weitgehend mobilisiert, um wissenschaftliche Erkenntnisse zur aktuellen Situation beisteuern zu können. Der Beitrag der Bevölkerung bleibt in dieser postpandemischen Übergangsphase absolut entscheidend.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen werden im Laufe des Monats Juni bekannt gegeben.