Prävalenz und Risikofaktoren des Post-COVID-Syndroms bei Kindern, weiblichen und männlichen Teenagern
Roxane Dumont, Viviane Richard, Elsa Lorthe, Andrea Loizeau, Francesco Pennacchio, María-Eugenia Zaballa, Hélène Baysson, Mayssam Nehme, Anne Perrin, Arnaud G. L'Huillier, Laurent Kaiser, Rémy P. Barbe Klara M. Posfay-Barbe, Silvia Stringhini und Idris Guessous für die SEROCoV-KIDS-Gruppe.
A population-based serological study of post-COVID syndrome prevalence and risk factors in children and adolescents.. Nature Communications, doi: 10.1038/s41467-022-34616-8.
Zusammenfassung:
Hintergrund: Das Post-COVID-Syndrom ist bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden noch wenig erforscht. In dieser Studie untersuchten wir die Prävalenz und die Risikofaktoren des pädiatrischen Post-COVID-Syndroms in einer Zufallsstichprobe der Genfer Bevölkerung, wobei wir nach dem Serostatus stratifizierten.
Methoden: Die Kinder der SEROCoV-KIDS-Kohortenstudie (durchgeführt im Kanton Genf, Schweiz) im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren wurden auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 N getestet (Dezember 2021-Februar 2022). Gleichzeitig füllten ihre Eltern einen Fragebogen zu anhaltenden (über 12 Wochen andauernden) Symptomen bei ihren Kindern aus, die mit Post-COVID vereinbar waren.
Ergebnisse : Von 1034 getesteten Kindern waren 570 (55,1%) HIV-positiv. Nach Anpassung nach Geschlecht und Alter betrug die bereinigte Prävalenz anhaltender Symptome bei HIV-positiven Kindern 9,1% (95%CI: 6,7;11,8) und bei HIV-negativen 5,0% (95%CI: 3,0;7,1), mit einem Unterschied der bereinigten Prävalenz (ΔaPrev) von 4,1% (95%CI: 1,1;7,3). Bei Stratifizierung nach Altersgruppen hatten nur weibliche und männliche Teenager ein substanzielles Risiko, Symptome nach COVID zu entwickeln (ΔaPrev=8,3%, 95%CI: 3,5;13,5). Als Risikofaktoren für Post-COVID-Syndrome wurden ein höheres Alter, ein niedriger sozioökonomischer Status und das Vorhandensein chronischer Krankheiten, insbesondere Asthma, identifiziert.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass ein erheblicher Anteil der HIV-positiven Kinder, insbesondere weibliche und männliche Jugendliche, nach einer Infektion mit COVID-19 anhaltende Symptome aufwiesen. Obwohl weitere Analysen erforderlich sind, legen die zunehmenden Beweise für pädiatrisches Post-COVID eine Früherkennung und eine Behandlung durch die Primärversorgung nahe.
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