Warum sollten die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit untersucht werden?
Eines der Ziele der Specchio-COVID19-Studie ist es, die Auswirkungen der Pandemie auf verschiedene Aspekte der Gesundheit der Bevölkerung im Kanton Genf zu untersuchen. Aus diesem Grund wurde ein spezieller Fragebogen zur psychischen Gesundheit entwickelt und allen Teilnehmern von Specchio-COVID19 vorgelegt, um die Prävalenz von Angststörungen und depressiven Störungen in der Bevölkerung zu untersuchen. Damit die Ergebnisse interpretierbar sind, müssen alle Teilnehmer den Fragebogen unabhängig von ihrem psychischen Zustand ausfüllen.

In internationalen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden Probleme im Bereich der psychischen Gesundheit (Angst, Depression, Stress, Traurigkeit und Einsamkeit) als ein großes Risiko im Zusammenhang mit der Pandemiesituation und den Lebensbedingungen in dieser besonderen Zeit identifiziert. Sie werden durch verschiedene psychosoziale und wirtschaftliche Faktoren hervorgerufen, wie z. B. Angst vor Krankheit für sich selbst und das Umfeld, soziale und familiäre Isolation infolge der eingeleiteten Präventionsmaßnahmen, Verlust des Arbeitsplatzes und des Gehalts, Frustrationen aufgrund von Einschränkungen bei Freizeit und Reisen, Angst vor der Zukunft, Krankheit selbst. Diese Auswirkungen auf die psychische Gesundheit können kurz- oder langfristige Folgen für das Gesundheitsverhalten haben (schlechte Ernährung, Verschlechterung der Schlafqualität, übermäßiger Konsum von Alkohol oder Tabak oder anderen psychoaktiven Substanzen...), zur Zunahme von Gewalt beitragen oder das Arbeitsleben (Arbeitsunterbrechungen...) und das Familienleben (Spannungen, Konflikte, Wutausbrüche, Trennungen...) stören.
Daher ist es wichtig, angemessene Unterstützungsressourcen für die Personengruppen bereitzustellen, die diese möglicherweise am dringendsten benötigen. Die Untersuchung der Prävalenz von Störungen der psychischen Gesundheit und ihrer Determinanten in der Genfer Bevölkerung trägt dazu bei, die Entwicklung dieser gemeindenahen Ressourcen zu optimieren.
Weitere Informationen finden Sie unter. Minds - Förderung der psychischen Gesundheit Genf.